In Innsbruck gibt es seit Jahrzehnten unterdurchschnittlich viele Studiheimplätze. Damit hinken wir im Vergleich zu anderen großen Städten hinterher.
Bereits in der Vergangenheit haben wir uns als VSStÖ immer wieder bei politischen Entscheidungsträger_innen für mehr gemeinnützige, leistbare und moderne Unterkünfte für Studierende eingesetzt. Unter Federführung des VSStÖ konnten so beispielsweise im Pradler Saggen erstmals leistbare WGs von der ÖH direkt an Studierende vergeben werden. Auf einem aufgeheizten Wohnungsmarkt wie Innsbruck braucht es aber größere und weitreichendere Lösungen.
Wir fordern daher:
Hohe Kautionen stellen eine große Hürde für viele dar und erschweren den Zugang zu Wohnraum enorm. Ohne finanzielle Rücklagen bleibt oft nur der Ausweg in prekäres Wohnen oder lange Wartelisten für Wohnungen mit niedriger Kaution, denn ohne leistbare Wohnung kein Studium. Es braucht jetzt konkrete Lösungen, um allen Studierenden ein sicheres Zuhause garantieren zu können.
Wir fordern daher:
Innsbruck bleibt Österreichs teuerste Stadt für Studis. Neben den Mieten steigen auch die Betriebskosten weiter ins Unermessliche — eine untragbare Belastung für alle, die ohnehin jeden Cent umdrehen müssen. Die Bundesregierungen der letzten Jahre haben tatenlos zugesehen, während Wohnen sich zum Luxus entwickelt hat. Wir sagen: Leistbares Wohnen ist ein Grundrecht!
Es braucht jetzt mutige Maßnahmen, um Studierenden ein gutes Leben ohne existenzielle Sorgen zu ermöglichen!
Wir fordern daher:
Zu Beginn des Wintersemesters spitzt sich die Wohnungsnot für Studis in Innsbruck besonders zu. Einige erfahren erst kurz vor Semesterbeginn von ihrer Studienzulassung, oft bleibt dadurch kaum Zeit, eine bezahlbare Unterkunft zu finden. Einigen bleibt nur die Übernachtung in überteuerten Hostels oder Hotels, während andere ihr Studium gar nicht beginnen können. Wir setzen uns für langfristige Lösungen gegen die Wohnungsnot unter Studierenden ein. Zusätzlich wollen wir gezielt auf die akuten Notlagen zu Semesterbeginn reagieren.
Wir fordern daher eine unkomplizierte Couchsurfing-Börse, damit Studis ihren Kommiliton_innen in Wohnungsnot einfach und schnell Schlafplätze anbieten können!
Leistungsdruck, finanzielle Sorgen und Mehrfachbelastungen durch Arbeit oder Betreuungspflichten führen dazu, dass Studierende psychisch belastet sind. Laut dem Mental-Health-Barometer bewertet rund die Hälfte der Student_innen ihren psychischen Zustand als weniger gut oder schlecht. Der Zugang zu Therapieplätzen bleibt jedoch schwierig und teuer, während Wartelisten immer länger werden.
Wir fordern daher:
Das ECTS-System wurde eingeführt, um studienübergreifend einen besseren Vergleich von Leistungen zu ermöglichen, doch diese Idee ist gescheitert. Wer kennt es nicht? In einem Seminar genügen eine Seminararbeit und ein Referat für 5 ECTS, während für eine andere Lehrveranstaltung bei halber ECTS-Anzahl doppelt so viel geleistet werden muss. Diese Ungerechtigkeit führt zu großer Frustration. Die Verantwortung liegt aber nicht nur bei Studierendenvertreter_innen — auch die Universität und Professor_innen müssen für eine faire ECTS-Vergabe sorgen und sich für mehr Gerechtigkeit in diesem Bereich einsetzen!
Wir fordern daher, dass die Vergabe von ECTS evaluiert und angepasst wird!
Viele Studierende kennen das Problem: Es ist Sonntag, Prüfungsphase und die Lernplätze in der Bibliothek sind ausgebucht. Derzeit reichen die Kapazitäten nicht, um allen Studierenden einen Platz garantieren zu können. Zusätzlich sind die bereits vorhandenen Plätze häufig nicht ausreichend ausgestattet, so mangelt es an Steckdosen oder ausreichender Beleuchtung, was das Lernen weiter erschwert.
Wir fordern daher, dass alle Lernplätze an den Wochenenden und in der vorlesungsfreien Zeit geöffnet bleiben und mit genügend Steckdosen ausgestattet werden!
In vielen Studiengängen stehen unbezahlte Praktika auf der Tagesordnung. Meist umfassen diese wochenlange wertvolle Arbeit für die Gesellschaft, die oft gar nicht oder nur sehr schlecht bezahlt wird. Gerade verpflichtende Praktika sind von solcher Ausbeutung betroffen. Für freiwillige Praktika werden Studierende auch nicht selten vor die Wahl gestellt „Bezahlung oder ECTS“, aber ECTS zahlen keine Miete.
Wir fordern daher eine grundsätzliche und faire Bezahlung von Praktika!
Der Toilettenbesuch gehört für die meisten zum Alltag, für viele ist er aber mit Unsicherheiten verbunden. Unser aller Leben wird leider immer noch von Diskriminierung und Unwissen geprägt. Studierende sehen sich gezwungen, sich in ein binäres System einzufügen, das nicht immer auf sie zutrifft. Genderneutrale Toiletten sind ein zentraler Schritt, um trans*, inter* und nicht-binären Personen einen diskriminierungsfreien Alltag zu ermöglichen. Ebenso sind Wickeltische ein wichtiger Beitrag zur Unterstützung von Studierenden mit Kindern. Denn eine Universität, die Chancengleichheit ernst nimmt, muss alle in ihrer Lebensrealität abholen. Dazu gehört auch die Vereinbarkeit von Studium und Familie.
Wir fordern daher genderneutrale Toiletten und Wickeltische an allen Uni-Standorten!
Die Universität ist noch immer kein Ort frei von Diskriminierung. Sexismus, Rassismus, Queerfeindlichkeit oder Ableismus sind für viele Studierende noch immer alltäglich. Doch wer Hilfe sucht, muss sich oft durch einen Bürokratie-Dschungel kämpfen. Dieser Prozess kann auch retraumatisierend wirken und führt mitunter dazu, dass Übergriffe nicht gemeldet werden.
Wir fordern deshalb eine zentrale Anlaufstelle, die Betroffene an die richtige Stelle weiterleitet, ohne, dass sie ihre Geschichte immer wieder erzählen müssen!
Diskriminierung ist in unserer Gesellschaft allgegenwärtig und macht leider auch vor den Schwellen unserer Hochschule nicht halt. Selbst hier sind Studierende marginalisierter Gruppen Diskriminierung ausgesetzt. Das muss sich ändern! Wir wollen verpflichtende Schulungen zu Antidiskriminierung für Lehrende, um diese für Diskriminierung in ihren Lehrveranstaltungen oder an der Uni allgemein zu sensibilisieren.
Weiters müssen Lehrveranstaltungen zu Antidiskriminierung in allen Curricula verankert werden — denn Inklusivität geht uns alle an.
Wir fordern daher:
Der regelmäßige Besuch einer Lehrveranstaltung ist nicht immer möglich. Trotzdem erlauben LVs mit Anwesenheitsplicht nur eine begrenzte Anzahl an Fehlstunden. Die Lebensrealität von Studierenden wird dabei nur wenig berücksichtigt, was wiederum zu einer Verzögerung im Studium führen kann. Gründe, eine LV nicht besuchen zu können, sind vielfältig. Sie reichen von familiären Pflichten über Menstruationsbeschwerden bis hin zu chronischen Erkrankungen und psychischer Belastung.
Wir fordern daher:
Jedes Jahr bewegen wir uns einen Schritt näher auf die Klimakatastrophe zu. Neben der Politik hat jedoch auch die Universität eine Verantwortung in der Bekämpfung der Klimakrise. Wir Studierende sind die Zukunft von morgen. Wir werden Forscher_innen, Unternehmer_innen, Lehrer_innen und noch vieles mehr. Deshalb ist es wichtig, dass wir bereits im Studium lernen, wie wir in unseren zukünftigen Berufen die Klimakrise eindämmen können. Damit wir und nachfolgende Generationen einen lebenswerten Planeten vorfinden, sollen auf das jeweilige Fach abgestimmte Klimaschutz-Kurse in jedem Studium angeboten werden.
Wir fordern daher, dass Klimaschutz stärker in der Lehre verankert wird!
Die hohen Kosten für Öffis stellen für viele Studierende eine große Belastung dar. Der aktuelle Preis des Semestertickets ist für viele zu hoch und macht den öffentlichen Nahverkehr unattraktiv. Öffentliche Verkehrsmittel müssen für alle zugänglich sein! Es braucht daher rasche und konkrete Maßnahmen, um Studierenden leistbare Mobilität über ihr gesamtes Studium hinweg zu ermöglichen!
Wir fordern daher:
Studierende sind auf Fahrräder und öffentliche Verkehrsmittel angewiesen. Ein verlässliches Mobilitätsangebot ist daher essenziell, um Studium, Arbeit und Freizeit zu vereinbaren. Besonders am Abend wird der Heimweg oft zur. Herausforderung, da das derzeitige Nightliner-Angebot nicht ausreichend ist. Das betrifft vor allem Studis, die in umliegenden Gemeinden wohnen.
Daher fordern wir:
In der Mittagspause in die Mensa gehen, um eine günstige, warme und gesunde Mahlzeit zu bekommen, ist Standard für viele Studierende in Europa — nicht aber für uns Studierende in Innsbruck.
Wir fordern daher: