Auch abseits von Studiheimen ist Innsbruck das teuerste Pflaster Österreichs. Durch die Teuerung und die Energiekrise sind neben den Mieten auch die Betriebskosten ins Unermessliche gestiegen. Für Studierende, die ohnehin schon jeden Euro dreimal umdrehen müssen, eine massive Belastung.
Die Regierung lässt uns im Stich, dabei muss jetzt gehandelt werden, denn Wohnen darf kein Luxus sein!
Was braucht es dazu?
Die Zeit, in der Studierendenheime als günstige Alternative zu einem WG-Zimmer galten, ist schon lange vorbei. Nicht nur Inflation, steigende Energiepreise und ungenutzte Wohnflächen führen derzeit dazu, dass die Mietpreise um ein Vielfaches ansteigen. Bereits seit einem Jahrzehnt werden öffentliche Wohnheime durch die Konkurrenz von privaten Anbieter_innen vom Markt verdrängt. Die Forderung der Studierenden zur Rückkehr zum lang bewährten System von öffentlichen und leistbaren Wohnheimen wird seit Jahren von der Regierung überhört.
Wir wollen den Bewohner_innen von Studiheimen eine Stimme geben und sind laut für:
Mehr Öffis, mehr Radfahrer_innen, mehr Fußgänger_innen: So stellen wir uns eine studierenden- und umweltfreundliche Stadt vor. Dazu müssen aber noch einige Stellschrauben gedreht werden. Mobilität muss sozialverträglich sein: Wir fordern die Aufhebung von Altersgrenzen bei Studierendentickets sowie einen Ausbau der öffentlichen Verkehrsanbindung an umliegende Gemeinden, auch in der Nacht. Langfristig fordern wir gratis Öffis für alle Studierenden mit unserem Studierendenausweis als Ticket.
Ein umfrangreicher Ausbau soll das Öffi-Angebot attraktiver gestalten: Mehr Platz in den Öffis sowie mehr Möglichkeiten zur Fahrradmitnahme sind zwei wichtige Maßnahmen. Außerdem soll das Citybike-Angebot ausgebaut und für Studierende gänzlich kostenlos werden.
n Innsbruck herrscht derzeit die traurige Situation, dass junge Menschen immer mehr aus dem Stadtbild vertrieben werden und es kaum noch Plätze gibt, wo wir Studierende uns nach einem anstrengenden Tag an der Uni entspannen können.
Wir finden, mit den Betonwüsten rund um die Uni muss endlich Schluss sein! Es braucht universitätsnahe und naturbelassene Standorte, an denen sich alle Studierenden aufhalten können, ohne dass sie gezwungen sind, teure Getränke oder Speisen zu konsumieren. Wir fordern daher die Erarbeitung eines Konzepts durch die Stadt Innsbruck in Zusammenarbeit mit allen Innsbrucker Hochschulen.
Dieses soll beinhalten:
Wir leben im Jahr 2023 und trotz drei Jahren COVID-19-Pandemie ist digitale Lehre an der Uni immer noch nicht zum Alltag geworden. Auch ohne Krise hat Digitalisierung auf der Hochschule nämlich einen Mehrwert: flexiblere Studiengestaltung und damit bessere Vereinbarkeit von Studium und Arbeit, Zeit für andere Verpflichtungen, leichterer Zugang zu Lehrveranstaltungen etc.
Auch wenn Präsenzlehre wichtig ist, wissen wir, dass ein Online-Angebot den Alltag vieler Studierender erleichtern kann. Es ist also höchste Zeit für hybride Lehre und für einen digitalen Zugang zu Aufzeichnungen und Materialien. Wo das nicht sinnvoll ist (Laborpraktika, Seminare, Übungen etc.), soll ein Mehrfachangebot an Lehrveranstaltungen für eine bessere Vereinbarkeit unseres Studiums mit unserem Leben sorgen.
In Österreich muss man pro Semester 363,36 € an Studiengebühren zahlen, wenn die Mindeststudienzeit inkl. der Toleranzsemester überschritten wird. Dadurch werden Studierende mit Betreuungspflichten und/oder weniger finanziellen Mitteln klar benachteiligt. Es ist klar, dass Studierende, die neben der Uni arbeiten müssen, oft auch für den Abschluss länger brauchen und dadurch den Studiengebühren zum Opfer fallen.
Noch härter betroffen sind Studierende aus Drittstaaten, die ab dem ersten Semester sogar 726,72 € bezahlen müssen, um in Österreich studieren zu dürfen. Deshalb fordern wir weiterhin die österreichweite Abschaffung von Studiengebühren. Bis dahin fordern wir, dass die Universität Innsbruck die Studiengebühren für alle Studierenden abschafft. Das ist möglich – man muss es nur wollen!
Es gibt nur wenige Gründe, warum sich Personen an der Uni Innsbruck eine Auszeit nehmen können, und es braucht dafür bestimmte bürokratische Nachweise, wie eine fachärztliche Bestätigung. Das Leben ist unberechenbar und es kann Situationen geben, in denen wir Studis uns nicht in der Lage fühlen, unser Studium weiterzuführen und eine kurzzeitige Auszeit brauchen. Deshalb fordern wir eine einfache Beurlaubung ohne bürokratische Hürden!
Krisen sind allgegenwärtig. Ob die Klimakrise, die Corona-Pandemie oder die Teuerung – wir schlittern von einer Krise in die nächste. Auch Mehrfachbelastungen wie das Arbeiten oder Kinder- bzw. Angehörigenbetreuung neben dem Studium lasten oftmals auf uns Studierenden. Eine Befragung der ÖH-Bundesvertretung hat ergeben, dass 2/3 aller befragten Studierenden mit einer schlechten mentalen Gesundheit zu kämpfen haben. Es ist an der Zeit, dagegen endlich etwas im großen Rahmen zu unternehmen! Deshalb fordern wir den Ausbau der psychologischen Studierendenberatung und zusätzlich ein gratis Therapieangebot für alle Studierenden.
Der Toilettenbesuch: Was für viele von uns scheinbar alltäglich ist, kann für queere Studierende zu einer psychischen Belastung werden. Unser aller Alltag wird leider immer noch von Diskriminierung und Unwissenheit geprägt. Wir kämpfen für eine faire Hochschule, die für alle einen Safer Space bietet. Das fängt bei genderneutralen Toiletten mit gratis Menstruationsartikeln an. Studierende werden dazu gezwungen, sich einem binären System zuzuteilen, das nicht immer auf sie zutrifft. Außerdem sind Menstruationsartikel für viele Studierende eine finanzielle Belastung. Wir fordern genderneutrale Toiletten mit gratis Menstruationsartikeln auf allen Standorten!
Wir Studierende der Uni Innsbruck werden immer diverser und haben ein Recht darauf, in unserer Vielfalt anerkannt und respektiert zu werden. Leider sind Rassismus, Sexismus, Ableismus, Queerfeindlichkeit und andere Diskriminierungsformen immer noch viel zu oft Teil des Universitätsalltags. Wir fordern daher umfassende Diversitäts- und Antidiskriminierungsschulungen für das Lehrpersonal, um Diskriminierungsfällen vorzubeugen und eine Sensibilisierung für diese Themen zu schaffen. Diskriminierung darf an der Uni Innsbruck keinen Platz haben!
Noch immer gibt es keine Möglichkeit für trans, nichtbinäre und inter Personen, Namen und Pronomen an der Uni Innsbruck zu ändern. Dies funktioniert nur über eine offizielle Personenstandsänderung, die kostspielig und kompliziert sein kann. Wenn in Hörsälen der alte Name und die falschen Pronomen verwendet werden, ist das extrem belastend für Betroffene. Im schlimmsten Fall kann das sogar zu Gewaltsituationen gegenüber trans Student_innen führen. Das ist ein massives Problem, das einfach gelöst werden kann.
Wir wollen, dass uns Studierenden hier keine bürokratischen Hürden im Weg stehen. Deshalb setzen wir uns dafür ein, dass alle Personen an der Uni Innsbruck ihren Namen und ihre Pronomen selbstständig angeben können.
Menschen mit Behinderungen haben ein Recht auf Hochschulzugang. Momentan stehen ihnen aber vielerlei Hürden dabei im Weg. Wir fordern, dass diese Hürden abgebaut werden, damit Menschen mit Behinderungen ihr Recht auf Hochschulbildung ausüben können. Zum einen bedeutet das, dass die Teilnahme an Lehrveranstaltungen für alle möglich ist.
Was braucht es dazu?
Party, chillen und ein bisschen studieren: Wir alle kennen dieses klischeehafte Bild der faulen Student_innen. Das entspricht jedoch nicht der bitteren Realität. So flexibel wie oft behauptet, können wir unseren Studienalltag nicht gestalten. Starre Voraussetzungsketten machen insbesondere arbeitenden Studierenden das Leben schwer. Ein Abschluss innerhalb der Mindeststudienzeit ist oft unmöglich.
Wir fordern deshalb nicht nur die Abschaffung von Voraussetzungsketten, sondern auch eine 80/20-Regelung für den Übergang vom Bachelor zum Master. Nach diesem Modell können Studierende, sobald sie 80 % des Bachelors absolviert haben, Lehrveranstaltungen im Ausmaß von maximal 20 % des Masterstudiums (also 24 ECTS) vorziehen.
Studieren in Innsbruck ist toll, aber teuer. Als Studierende zahlen wir solidarisch unseren ÖH-Beitrag, um als Gemeinschaft Einzelpersonen auszuhelfen, wenn der Hut brennt. Als ÖH wollen wir Studierende in möglichst vielen Lebenslagen mit Fördertöpfen unterstützen:
An der Uni treten immer wieder Probleme auf, bei denen man häufig nicht weiß, welche Anlaufstelle dafür zuständig ist. Durch die ÖH-Referate durchzublicken oder die richtigen Büros in der Uni zu finden, gleicht oft einem Labyrinth der Bürokratie.
Um laufend Updates über die alltäglichen Probleme von Student_innen zu bekommen, wollen wir ein einfaches, unkompliziertes und unbürokratisches Beschwerde- und Anregungstool umsetzen. Ein Briefkasten sowohl online als auch in physischer Form für Beschwerden aller Art an jedem Standort für alle Student_innen kann als ein solches Tool genutzt werden.
Damit die ÖH sich zukünftig besser um die echten Probleme von Student_innen kümmern kann!
Obwohl die Unistandorte in Innsbruck über die ganze Stadt verteilt sind, ist die ÖH vorrangig auf ein Gebäude in der Josef-Hirn-Straße beschränkt. Auch wenn Studienvertretungen an allen Standorten tätig sind, ist es dennoch wichtig, dass auch die ÖH mit ihren Referaten an möglichst allen Standorten anzutreffen ist.
Von Mietrecht, über Fragen zu Beilhilfen, bis hin zu anderen Unterstützungsmöglichkeiten: die ÖH-Beratung muss regelmäßig z. B. mit Infotischen und Sprechstunden am Campus stattfinden! Die ÖH muss zu den Studierenden kommen und nicht umgekehrt!