VSStÖ Linz
Wahlprogramm

Klima & Mobilität

Mobilität neu denken

Das unzureichende Angebot an tauglichen öffentlichen Verkehrsmitteln um Linz und darüber hinaus stellt für viele Studierende eine finanzielle und zeitliche Erschwernis dar. Viele greifen daher verständlicherweise lieber auf das Auto zurück. Der Bau des House of Schools und der damit einhergehende Wegfall von Parkplätzen an der JKU hat zu einer katastrophalen Situation für die Studierenden geführt. Ein Problem, auf das der VSStÖ schon hingewiesen hat, als die Bauprojekte noch in der Planungsphase waren. Das Fahren mit dem Auto stellt zudem viele Studierende vor eine große Kostenfrage.

Das Klimaticket stellt zwar eine finanzielle Verbesserung für den Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln dar, ist jedoch trotz mancher Rabatte für viele immer noch zu teuer. Und gerade in Oberösterreich ist der Weg von und zur JKU für Studierende aus dem ländlichen Raum oft eine große zeitliche Zusatzbelastung. Als VSStÖ setzen wir uns daher schon seit Jahren für einen Ausbau des Verkehrsnetzes in ganz Oberösterreich und für ein kostenloses Öffi-Ticket für alle Studierenden ohne Altersbegrenzung ein. Du meinst, das sei utopisch und nicht umsetzbar? Die österreichische Politik hat in den 1980ern und 1990ern schon einmal gezeigt, dass eine solche Studierendenfreifahrt möglich ist – wir fragen uns, warum nicht jetzt?

Zudem steht für uns fest: dass es endlich eine Lösung für eine bessere Anbindung nicht nur an den JKU-Campus selbst, sondern auch an die anderen Standorte wie das Petrinum, den Med-Campus und für Lehramtsstudierende an die PH geben muss!

Ein gutes Verkehrsnetz würde dazu führen, dass weniger Studierende mit dem Auto anreisen müssten. Das würde zu einer Entlastung des JKU-Parkplatzes führen und die Situation langfristig entschärfen. Aber jenen, die auf das Auto zurückgreifen müssen, muss ein Parkplatz gewährt werden und das Parkticket auf einem annehmbaren Niveau bleiben. Als Beispiel dafür ist der Med-Campus anzuführen: fürs Parken zahlt man hier für einen ganzen Unitag mal schnell 20 €.

Als VSStÖ sehen wir zudem eine dringende Notwendigkeit für einen Ausbau sicherer Radwege. Für viele Studierende stellt das Fahrrad eine kostengünstige und umweltschonende Alternative dar, um zur Uni zu gelangen. So viele Vorteile Radfahren auch zu haben scheint, lebt es sich ohne die notwendigen Infrastrukturen als Verkehrsteilnehmer_in auf einem Rad deutlich gefährlicher als mit anderen Verkehrsmitteln. Auch die Anreise zur JKU und die Fahrt am Campus selbst mit dem Rad stellt sich als Herausforderung dar, denn ein durchgängiger Radweg ist nicht vorhanden.

Unsere Vision sieht die JKU als moderne und umweltbewusste Institution, welche gut an Infrastrukturen für Radfahrer_innen angeschlossen ist.

Unsere Forderungen:

  • Ausbau des Verkehrsnetzes
  • Gratis Öffis für Studis
  • bessere Anbindungen
  • Ausbau sicherer Radwege

Mitbestimmung durch ein Nachhaltigkeits- / Klimabüro

Eine echte nachhaltige Entwicklung kann nur dann passieren, wenn sich alle Betroffenen beteiligen können! An der JKU wurde 2020 die “Stabstelle für Nachhaltigkeit” eingerichtet, mit dem Ziel, Nachhaltigkeit zu fördern. Ein Blick hinter den “grünen” Vorhang zeigt allerdings recht schnell, dass es sich hier mehr um Showpolitik handelt als um echte Verbesserungen. Der ursprüngliche ganze Name “Stabstelle für Nachhaltigkeit im Büro des Rektors” legt relativ offen dar, wer hier eigentlich das Sagen hat. 

Wir wollen daher ganz konkret ein Nachhaltigkeitsbüro mit eigenen Räumlichkeiten und einem eigenen sowie ausreichendem Budget. Geführt wird das Gremium von einer hauptamtlichen Leitung gemeinsam mit studentischen Mitarbeiter_innen und freiwilligen Beteiligten. Einen Fixplatz darin sollen die einzelnen Interessensvertreter_innen aller Betroffenen haben, also das ÖH-Referat für Klimaschutz und Nachhaltigkeit, die Scientists4Future sowie die Universitätsleitung. Entscheidungen müssen bindend sein und durch ein kurienübergreifendes Gremium getroffen werden, eben bestehend aus den gewählten Vertreter_innen der Kurien der Universitäts-Stakeholder_innen, also Professor_innen, wissenschaftliche Mitarbeiter_innen, Studierende und allgemeines Personal.

Gegründet werden soll dieses Gremium (ähnlich dem AKG) durch den Senat an der JKU, welcher neben dem Rektorat und dem Universitätsrat das oberste Leitungsorgan der Universität und das einzige Gremium ist, in dem auch die JKU-Studierenden durch ihre gewählten Vertreter_innen ein Mitspracherecht haben. 

Unsere Forderungen:

  • Kurienübergreifendes Nachhaltigkeitsbüro
  • studentische Mitbestimmung
  • mit eigenem Budget & eigene Räumlichkeiten
  • für die JKU bindende Entscheidungskraft

Klima LVA? Klima LVA!

Die Klimakatastrophe ist eines der größten Probleme, mit der die Welt konfrontiert ist. Sie ist ein komplexes und vielschichtiges Problem, das ein umfassendes Verständnis verschiedener Faktoren, die zu ihm beitragen, erfordert. Eine Vorlesung über die anstehende Klimakatastrophe an der JKU kann einen umfassenden Überblick über die verschiedenen Faktoren geben, die zur Klimakatastrophe beitragen, wie das aktuelle wirtschaftliche System, die Abholzung von Wäldern und industrielle Aktivitäten. Eine Lehrveranstaltung über das Klima kann auch helfen, die Auswirkungen des Klimawandels auf die Umwelt zu verstehen, z. B. den Anstieg des Meeresspiegels, häufigere und heftigere Wetterereignisse und den Verlust der Artenvielfalt.
Eine LVA, die den Studierenden einen Überblick über die Ursachen, die gesellschaftlichen und allgemeinen Folgen der Klimakatastrophe sowie über konkrete Maßnahmen verschafft, würde die Studierenden sensibilisieren. Daher fordern wir als VSStÖ eine Lehrveranstaltung zu einem der wichtigsten Themen – dem Klima! Diese Klima LVA soll ähnlich dem Konzept der Gender Studies an der JKU in jedem Studienplan verankert und dem jeweiligen Studiengang angepasst werden, um die Interessen der Studierenden zu berücksichtigen.

Forderung:

  • Bewusstseinsschaffung durch eine Klima LVA
  • in jedem Studienplan verankert und
  • dem jeweiligen Studiengang angepasst

Safety first, safe travels!

Die Klimakatastrophe und ihre Maßnahmen betreffen uns alle, aber nicht alle gleich.
In einer Leistungsgesellschaft sind es vor allem wieder die ohnehin benachteiligten Menschen, die mehrfach leiden müssen. Daher sollte eine Agenda zu Klima und Mobilität auch Gerechtigkeitsaspekte berücksichtigen, damit bestehende Ungleichheiten nicht noch weiter verschärft werden.

Es braucht dabei die feministische Perspektive auf Klima und Mobilität, um uns nicht von Geschlechterrollen lenken zu lassen. Wir wollen daher einen nachhaltigen Campus, der ein offener Platz für alle Menschen ist und an dem sich alle sicherer fühlen. Selbst in Österreich haben Frauen durchschnittlich beispielsweise weniger oft Autos/ weniger Zugang zu Mobilität, mehr Betreuungspflichten und niedrigeres Einkommen, was dazu führt, dass sie tendenziell stärker von Nachteilen durch den Klimawandel und den Maßnahmen betroffen sind. 

Konkret wollen wir die Sicherheit und somit die Bewegungsfreiheit für FLINTA* und alle Leute erhöhen, indem wir eine automatisierte Campusbeleuchtung fordern, die Energie spart und bei Veranstaltungen aktiviert werden kann. Darüber hinaus fordern wir FLINTA*-Parkplätze, die näher zu den JKU-Gebäuden gelegen und heller beleuchtet sind, sowie allnächtliche Bimverbindungen (Nightlines) und eine besser abgesicherte Taxihaltestelle (AST) in der Nähe der Mensa. Zudem muss die Notfallnummer zum_zur Portier_in, die_der 24/7 anwesend ist, bekannt gemacht werden.

Unsere Forderungen:

  • Automatische Sicherheitsbeleuchtung in der Nacht
  • FLINTA*-Parkplätze (zB. entlang der Keplerhall)
  • Notfallnummer zum JKU-Portier (24/7) bekanntmachen
  • Taxihaltestelle (AST) in der Nähe der Mensa sicherer und übersichtlicher machen
  • Nightlines an allen Tagen (nächtliche Bimverbindung)

 

* FLINTA* = Frauen, Lesben, Inter-, Nonbinary-, Trans- und Agender-Personen

Campus­gestaltung

Lernplatz? Viel Spaß beim Suchen!

Welche_r JKU-Student_in hat das noch nicht erlebt: man braucht einen ruhigen Platz zum Lernen, aber man findet einfach nichts. Entweder findet man einfach keinen Ort, es ist wegen der lauten Umgebung nicht möglich zu lernen oder das Benutzen der Fläche steht nicht allen Studierenden frei. Kurz zusammengefasst: Lernplätze an der Uni sind rar!

Und obwohl dieses Problem schon lange bekannt ist, wird nichts zur Verbesserung dieser Lage beitragen. Im Keplergebäude werden beispielsweise nicht mehr Tische und Stühle zur Verfügung gestellt, obwohl dies leicht umzusetzen wäre. Andere Räume, die sicher gut genutzt werden könnten,  werden stattdessen durchgehend für Veranstaltungen reserviert.

Das Learning Center ist einerseits ein positives Beispiel für die Schaffung von Lernplätzen, jedoch ist die JKU eine große Universität, die nicht nur an diesem einen Ort, sondern auch verteilt am Campus den Studierenden die Möglichkeit bieten sollte, an der Uni zu lernen oder sich zusammenzusetzen. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, die Lernsituation für Studierende zu verbessern.

Wir als VSStÖ fordern daher, dass mehr Tische und Stühle im Keplergebäude bereitgestellt werden und auch die Halle C von Student_innen zum Lernen genutzt werden kann, wenn dort keine Veranstaltungen stattfinden. Des Weiteren sollen auch im  Managementzentrum mehr Sitzmöglichkeiten angeboten werden, um weiteren Platzmangel dort zu vermeiden.

Generell sollten den Studierenden mehr Bereiche und Räume zur Verfügung gestellt werden, die sie frei verwenden können. Denn eins ist klar: die Universität und mithin der Campus müssen mehr für uns Student_innen stehen und deswegen auf uns und unsere Bedürfnisse ausgerichtet sein. 

Unsere Forderungen:

  • ein Campus, der auf unsere Bedürfnissen ausgerichtet ist
  • mehr Lernplätze am Campus
  • Halle C als Lernraum öffnen

Barrieren? Weg!

Wir kennen die Universität als einen Ort, der für Wissensaustausch und soziale Interaktion steht und dementsprechend für jede_n frei zugänglich sein sollte. Doch ist das wirklich der Fall? Immerhin haben laut Studiensozialerhebung 12% aller Studierenden eine oder mehrere studienerschwerende gesundheitliche Beeinträchtigungen. 

De facto gibt es auch an der Johannes Kepler Universität sowohl auf den Websiten, als auch am Campus noch Aufholbedarf im Bereich Barrierefreiheit, damit wirklich alle Student_innen ohne jegliche Einschränkungen studieren können. Dazu zählt am Campus beispielsweise, dass Rollstuhlfahrer_innen oder Personen mit einer Gehbeeinträchtigung viele Räumlichkeiten nicht selbstständig erreichen können und somit immer auf die Hilfe anderer angewiesen sind. Daher fordern wir die Anbringung eines automatischen Türöffners an allen Toiletten der Johannes Kepler Universität. Des Weiteren fordern wir die Umsetzung einer benutzer_innenfreundlicheren Oberfläche des KUSSS, LISSS und Moodle für Personen mit Sehbeeinträchtigung. Hierbei erachten wir eine enge Zusammenarbeit mit dem Institut Integriert Studieren als äußerst sinnvoll, um mit Expert_innen in engem Austausch zu stehen und auch Barrieren, die man auf den ersten Blick nicht erkennt, aus dem Weg zu räumen. 

Unsere Forderungen:

  • barrierefreier Campus
  • inklusiv gestaltete JKU-Plattformen wie KUSSS & LISSS
  • Institut Integriert Studieren fördern und deren Expertise miteinbeziehen

Pause. Und jetzt?

Ein Campus muss mehr sein, als nur ein Platz, an dem Lehrveranstaltungen und Prüfungen stattfinden. Neben stressigen Prüfungsphasen und rauchenden Köpfen bei Gruppenarbeiten darf auch die Freizeit nicht zu kurz kommen. Ob ein gemeinsamer Kaffee in einer Pause, ein wohlverdienter After-Work-Drink, eine spannende Podiumsdiskussion oder ein schnelles Volleyball-Match – all das soll Platz auf einem modernen Uni-Campus finden.

Was dabei jedoch oft vergessen wird: Student_innen gehören – in Zeiten der Teuerung mehr denn je – zu einer finanziell schwächer gestellten Gruppe. Deshalb ist besonders wichtig, dass angebotene Freizeitmöglichkeiten möglichst kostengünstig – bestenfalls gratis – in Anspruch genommen werden können. Entsprechende Möglichkeiten, die zudem einfach umzusetzen wären, gäbe es viele. Sowohl der Verleih von Picknickdecken und Sonnenschirmen für sommerliche Tage, als auch die Einführung eines „Bücherautomaten“, bei dem Bücher abgegeben und abgeholt werden können, sollen hier nur als Beispiele dienen. Auch bei dem Gastronomieangebot an einer Universität soll auf die unterschiedlichen finanziellen Situationen der Universitätsangehörigen Rücksicht genommen werden. Sowohl das Speisenangebot in der Mensa, im Teichwerk, als auch im Ch@t-Café und im neuen Kuyo Café muss für Student_innen wieder leistbar werden. Außerdem fordern wir, dass das „To Good To Go“ System auch an der JKU eingeführt wird. So kann neben einer finanziellen Entlastung ebenfalls vermieden werden, dass Lebensmittel verschwendet und weggeworfen werden.

Unsere Forderungen:

  • Freizeit am Campus ermöglichen
  • studierendenfreundliche Preise
  • “To Good To Go”-System etablieren

Safe Places, Safer Spaces

FLINTA*-Personen (Fußnote: Frauen, Lesben, Inter-, Nonbinary-, Trans- oder Agender-Personen) sind tagtäglich mit vielen diskriminierenden Verhaltensweisen wie beleidigendem Sprach- und Redeverhalten, unangebrachten Blicken und übergriffigen Belästigungen konfrontiert. Universitäten stellen hier keine Ausnahme dar. Denn laut Bundes-ÖH-Umfrage erlebten 12% der Studierenden allein im vergangenen Jahr an ihrer Hochschule eine sexuelle Belästigung, unerwünschte sexuelle Berührung oder gar strafbare Handlung gegen die sexuelle Integrität. 

Sexuelle Gewalt, egal ob physischer oder psychischer Natur, muss nicht zwingend von cis-Männern ausgehen, doch ist diesen der Großteil dieser Fälle geschuldet. Deswegen ist es wichtig, einen Raum für FLINTA*-Personen zu schaffen – sogenannten “Safer Spaces” -, in denen sie in einem geschützten Umfeld über ihre Probleme sprechen oder sich einfach mal nur zurückziehen können. Eine Universität, in der sich jede_r – unabhängig vom Geschlecht sicher fühlen kann, sollte über mindestens eine solche Stelle verfügen und öffentlichkeitswirksam darauf aufmerksam machen, dass ein solches Angebot besteht. 

WC-Anlagen, wie wir sie bisher kennen und vorfinden, sind längst nicht mehr zeitgemäß. Auf der Universität gibt es Herren- und Damen-WCs. Sie wirken Trans-, Inter-, Non-Binary- und Agender-Personen gegenüber diskriminierend, da sie auf das biologische, anstelle des sozialen Geschlechtes ausgelegt sind. Eine gute Lösung, um derartiger  Diskriminierung vorzubeugen, sind All Gender-Toiletten. Diese sind bereits an der Universität Wien und der Kunstuni Linz vorzufinden – wieso also nicht auch an der JKU?

Unsere Forderungen:

  • Sichere Rückzugsorte für FLINTA*-Personen
  • Anlaufstelle für Betroffene
  • All Gender-Toiletten an der JKU

 

* FLINTA* = Frauen, Lesben, Inter-, Nonbinary-, Trans- und Agender-Personen

Moderne Lehre

Moderne Lehre, Modernes Mindset

In Sachen Gender Studies nimmt die JKU eine Vorreiterinnenrolle ein. Sie ist die einzige Universität in Österreich, an der ein interdisziplinäres Institut für Frauen – und Geschlechterforschung eingerichtet ist und Gender Studies in allen Studienplänen integriert sind. Auch wenn bereits viele gute Inhalte, beispielsweise in den Studien Soziologie und Jus, etabliert wurden, sehen wir als VSStÖ noch Entwicklungspotenzial.

Als VSStÖ sind wir davon überzeugt, dass nicht nur Studierende, sondern auch Lehrende in diesem Bereich die Kompetenzen vermittelt bekommen müssen, die es braucht, um die JKU zu einer modernen und inklusiven Uni zu machen. Vor allem im Bereich der richtigen Ansprache von Namen und Pronomen sehen wir als VSStÖ Verbesserungsmöglichkeiten. Um sowohl Studierende als auch das Lehrpersonal entsprechend zu sensibilisieren, fordern wir neben einer generellen intersektionalen und queerfeministischen Arbeitsweise insbesondere die Thematisierung von Geschlechtsidentitäten und Pronomen in den Gender Studies. Die JKU als moderne Uni muss inklusiv sein und genau deshalb sind der Ausbau und die stetige Weiterentwicklung der Gender Studies essentiell, um dieses Ziel zu erreichen! 

Unsere Forderungen:

  • Gender Studies weiterentwickeln
  • Lehrpersonal sensibilisieren
  • intersektionale & queerfeministische Lehrinhalte

DIGItalfahrt - es muss bergauf gehen!

Die Pandemie hat uns gezeigt, dass die Implementierung digitaler Elemente in die Lehre rasch möglich ist. Unglücklicherweise müssen wir feststellen, dass mit Ende der Pandemie die Fortschritte, die in Bezug auf Digitalisierung der Lehre gemacht wurden, großteils wieder rückgängig gemacht wurden. Für uns steht fest: das ist nicht im Sinne einer Lehre, die den technischen Erwartungen des 21. Jahrhunderts gerecht werden soll.

Hybride Lehre und Online-Klausuren waren insbesondere für Pendler_innen, arbeitende Studierende und Studierende mit Betreuungspflichten ein immenser Fortschritt. Daher muss die Möglichkeit, an Lehrveranstaltungen außerhalb des Hörsaals teilzunehmen und Klausuren online abzuhalten, weiterhin beibehalten werden! Anknüpfend an Online-Klausuren soll die Möglichkeit, Klausuren am Laptop zu tippen, weiterhin ermöglicht und auf alle Studiengänge ausgeweitet werden! Moderne Lernmethoden wie Flipped Classroom sollten etabliert und gestärkt werden! PDFs und andere Unterlagen dürfen in Zeiten der stetigen Teuerung keine zusätzlichen finanziellen Hürden für uns Studierende darstellen! Professor_innen, die ihre Skripten noch an Studierende verkaufen, sollen diese endlich kostenfrei und digital zur Verfügung stellen! 

Neue Seite: Aber auch bestehende online Plattformen, wie beispielsweise Moodle, Moodle Lab, MuSSS, KuSSS und LiSSS werden leider nicht immer auf die bestmögliche Art und Weise genutzt. Es hat in der Vergangenheit immer wieder Probleme mit der Übersichtlichkeit und Vereinbarkeit der verschiedenen Plattformen gegeben. Darunter leidet insbesondere die eigene Organisation des Studiums, denn LVA- und Prüfungsanmeldungen, Foren, Literatursuche, Terminübersicht, Anrechnungen, Abgaben, und vieles mehr sollten nicht über verschiedene Plattformen geregelt werden müssen. Es könnte so einfach sein: Mit einer vereinheitlichten Plattform würde man nicht nur der Zeit gerecht werden, sondern auch die Selbstorganisation im Studium für Student_innen immens erleichtern.

Unsere Forderungen:

  • Hybride Lehre ausbauen
  • moderne Lernmethoden stärken
  • kostenfreie und digitale Skripten & Unterlagen
  • Vereinheitlichung von Moodle, Moodle Lab, MuSSS, KuSSS & LiSSS

JKU blutet aus!

Wir leben in einer Welt der Teuerungen. Auch die JKU trifft die Teuerungen hart. Und das ist nicht nur ein gegenwärtiges, sondern vor allem ein zukünftiges Problem. Seit Jahren leiden Lehre und Wissenschaft an chronischer Unterfinanzierung. Doch anstatt diese zu beenden und öffentliche Unis endlich auszufinanzieren, werden massive Einschnitte in Forschung und Lehre riskiert.

Diese massiven finanziellen Einschnitte betreffen  in den meisten Fällen vor allem das universitäre Personal, da einer der größten Kostenfaktoren an Universitäten bei den Personalkosten liegt. In diesem Fall würden universitäre Jobs aus Kostengründen künftig nicht mehr nachbesetzt werden können, und für uns Studierende bedeutet das schwerwiegende Einschränkungen an Lehrangeboten, Qualitätsverlust in der Lehre und vor allem massive Studienzeitverzögerungen.

Als VSStÖ sagen wir laut und deutlich: Lehre und Forschung müssen die Unterstützung erhalten, die sie brauchen und verdienen! Deshalb fordern wir mehr und vor allem ausreichend Geld für die Universitäten – insbesondere für die JKU. Die jahrzehntelange chronische Unterfinanzierung in Lehre und Wissenschaft darf nicht weiter hingenommen werden. Denn eines ist klar: wer an der Bildung spart, spart an unserer Zukunft!

Unsere Forderungen:

  • JKU ausfinanzieren
  • Qualität der Lehre sichern
  • Studienzeitverzögerungen verhindern

Wahre Lehre statt Ware Lehre

Leere Inhalte und die Jagd nach ECTS bringen zwar einen Abschluss, jedoch wird mit dieser Strategie der Sinn einer Universität verfehlt. Hochschulen sollen bilden und Studierende zum kritischen Denken anregen. Kritische Lehre ist somit ein zentraler Punkt in den Studiengängen, doch der Diskurs in den LVAs ist schwindend gering. Somit schaffen die Hochschulen nur wenig Raum für selbstbestimmtes Denken. Es sollte Aufgabe der Lehrenden sein, Studierende dazu anzuregen, das Erlernte kritisch zu hinterfragen. Dazu muss u.a. das Urteilsvermögen und die interkulturelle Sensibilität der Student_innen gefördert werden. Der Lehrveranstaltungsinhalt unterliegt dem Wandel der Zeit und sollte dementsprechend ausführlich diskutiert werden können. Wir fordern daher kritische Auseinandersetzung und Diskussionskultur in allen Studienrichtungen!

Ebenso wichtig für die Qualität der Lehre ist die Lehrveranstaltungsevaluation, die es am Ende des Semesters gibt. Die Evaluierung der Lehre ist wichtig, denn die Ergebnisse sollen dazu führen, dass sichergestellt wird, dass die Inhalte und deren Vermittlung zumutbar und zielführend sind. Die Gestaltung der Lehre sollte ein zentraler Aufgabenpunkt der ÖH sein. Nur wir Studierende selbst können beurteilen, wie und was verbessert werden muss. Wir fordern die Attraktivierung der Evaluierungsfunktion, Transparenz der Ergebnisse und entsprechende Konsequenzen. Nur so können Student_innen den Sinn erkennen und etwas dazu beitragen, dass die Qualität im Studium erhalten bleibt. Außerdem soll es möglich sein, direkt anonymes Feedback zu geben im Laufe des Semesters.

Unsere Forderungen:

  • Raum für selbstbestimmtes Denken
  • Qualitätssicherung durch Attraktivierung der LVA-Evaluierung
  • Transparenz der Evaluierungsergebnisse
  • Konsequenzen bei schlechten Evaluierungsergebnissen